Zu den Grenzen des Planeten Goderijan

Science Fiction Roman von Peter Althammer

Kapitel 19

Angriff auf den Planeten Sinas (Teil 2)

Auf Kommandeur Miwars Kampfschiff:
 

Auch Kommandeur Miwar wurde bereits auf seinem Kampfschiff, der Aloriha, was soviel wie 'Stärke' bedeutete, abgesetzt. Kommandeur Miwar befand sich im Stress. Er hatte bereits den gesamten Plan im Kopf. Denn er musste in kürzester Zeit eine kleine Gruppe von fünf Experten, ihn natürlich inbegriffen, zusammenstellen. Das wäre eigentlich kein Problem für ihn, denn Männer hatte er ja genug, bei einer Zahl von fast sechshundertvierzig Kriegern, darüber hinaus vierzig Offizieren und 20 untergeordneten Offizieren, die allein nur auf seinem Kampfschiff Dienst taten. Doch die vier dafür geeignetsten Offiziere auszuwählen, stellte für ihn schon ein kleines Problemchen dar, zumal er weitaus mehr an kampferprobten bzw. qualifizierten Offizieren zur Wahl hatte, als er eigentlich benötigte. Eine schwere Entscheidung, die er da zu fällen hatte. Er hoffte, die Richtigen dafür zu finden, denn es durfte bei der Ausübung des Planes kein einziger Fehler passieren. Dies könnte das Ansehen, das er bei General Goduru genoss, um einiges schmälern, wenn nicht gar gänzlich zerstören. Aber nicht nur sein Ruf stand auf dem Spiel. Er wusste nur zu gut, dass die Nohkui keine Gnade vor Recht ergehen lassen würden. Die Nohkui würden, wenn man ihnen die Gelegenheit dazu gäbe, alle töten oder gar zu frischem Nohkui-Futter verarbeiten. Dem Miwar natürlich nicht so gerne entgegen kam, wie man sich denken konnte. Kommandeur Miwar kam gerade auf seiner Kommandobrücke an, da schrie er schon in vollen Tönen.

»Alles mal herhören! Sofort die Aloriha in Kampfbereitschaft versetzen! Keiner verlässt bis auf weiteres das Schiff. Absolute Ausgangssperre.«, befehligte Kommandeur Miwar in scharfem Ton auf seiner Kommandostation. Eigentlich durften sämtliche Soldaten nach getanem Dienst mit den Shuttles von Schiff zu Schiff fliegen. So bekamen die meisten in vier Schichten unterteilt Gelegenheit, sich während der so unendlichen und langen Weltraumreisen mit Freunden an verschiedenen Aufenthaltsorten oder gar in einem der auf jedem Schiff sich befindlichen Spielräumen und Bars zu treffen. Auf diese Weise konnten sich die 'Freigänger' genannten, innerlich etwas ausgleichen. Zudem diente es zur Abwechslung und schweißte die Soldaten zusammen. Man schloss somit Freundschaften und Liebschaften, tauschte Erfahrungswerte aus, amüsierte sich halt, so gut es nur ging. Und träumte des Nachts von seinem Zuhause. Sogleich setzte sich Kommandeur Miwar in seinen Chefsessel und befehligte einen seiner Lieblings-Offiziere zu sich.

Es war Offizier Magbur, ein noch sehr unerfahrener, junger, aber stets fleißiger, außerdem vorausschauender und lernhungriger junger Mann, der für seinen Kommandeur, wenn es nötig wäre, sterben würde und das ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Magbur hatte weitgehend die Aufgabe, sämtliche Sprach- und Sendesignaldaten zu erfassen, elektronisch zu archivieren und zu guter Letzt, wenn nötig, sie weiterzuleiten. Dieser junge Offizier war der Sprössling, sozusagen ein Neffe, eines sehr berühmten Generals, der in vielen Weltraumschlachten sich einen Namen gemacht hatte. Doch deswegen bevorzugt zu werden, kam dem General Goduru und den übrigen Führungskommandeuren nicht in den Sinn. Offizier Magbur musste sich genauso wie seine Kameraden, die ebenfalls Anwärter auf einen der Führungsposten waren, verdient machen, wie alle im Kommandostab. Da gab es keinerlei Ausnahmen. Womit jedoch Offizier Magbur keine Schwierigkeiten zu haben schien. Im Sauseschritt kam Offizier Magbur angerannt und kam jedoch in einer so erhabenen und zugleich elegant fließenden Stellung vor Kommandeur Solej zum Stehen, ja, quasi in Spalier, dass es eine Wonne war, den jungen Anwärter dabei zuzusehen. Kommandeur Miwar kam sich dabei beinahe wie ein General vor.

»Wie befohlen, Herr Kommandeur.«, gab Magbur zur Meldung.

»Gut, sehr gut, Offizier Magbur. Ist etwas vom Führungsschiff des Generals hereingekommen?«, fragte Miwar seinen Offizier.

»Leider noch nicht, Herr Kommandeur Miwar.«, erwiderte er etwas schüchtern.

»Leider? Das braucht Ihnen nicht Leid zu tun, Magbur. Dennoch, es ist zum Haare ausraufen. Verdammter Mist noch einmal. Dieses Warten macht mich noch wahnsinnig. Na schön, Magbur, du wirst mir aber, sobald etwas reinkommt, sofort Bericht erstatten, ja?«, schimpfte und murrte Miwar durch die Kommandobrücke.

»Gewiss, Herr Kommandeur Miwar!«, gab er bestätigend zurück, ging wieder an seinen Platz und fuhr mit seiner Arbeit fort. Miwar begann, auf seiner Führungsbrücke hin- und herzulaufen, während er seine metallene Kugel, die er immer, wenn er nervös wurde, in seiner rechten Handfläche zu kneten und umzuformen versuchte, was natürlich wegen ihrer Festigkeit von vorne herein zum Scheitern verurteilt war.

»Offizier Magbur!«, schrie Miwar nochmals nach ihm, der geschwind erneut angerannt kam.

»Ja, mein Kommandeur?«, fragte ihn Magbur.

»Kennen Sie vielleicht ein paar gute Männer in Ihrem Umfeld?«, fragte ihn Miwar.

»Es kommt darauf an, was Sie unter 'gute Männer' verstehen, mein Kommandeur?«, fragte Magbur mit gerunzelter Stirn.

»Ich brauche insgesamt vier tüchtige Männer deines Schlages. Mit dir inbegriffen. Jedenfalls dürfen sie sich nicht gleich in die Hose machen, wenn mal geschossen wird.«, erklärte Miwar seinem Offizier.

»Ja, da hätte ich schon mehr als genug, die sich geradewegs aufopfern würden, für Sie in den Kampf ziehen zu dürfen, mein Kommandeur?«, bestätigte Magbur.

»Na, na, nicht gleich eine Kampfhandlung herbeirufen. Trotzdem könnten wir in eine solche geraten.«, sagte Miwar.

»Verzeiht meine Neugier, mein Kommandeur, aber ich müsste schon etwas mehr über diese ganze Sache wissen. Ich meine, die drei von mir ausgesuchten werden bestimmt wissen wollen, um was für einen Einsatz es sich hierbei handelt.«, eine Feststellung die Magbur mit Recht erwiderte. Ich werde euch noch früh genug davon berichten, ihr müsst nur so viel wissen, dass es sich um eine verdammt wichtige Mission handelt. Das muss euch vorerst genügen. Also, teilen sie einen anderen für ihren Job hier ein und machen sie sich auf den Weg. In einer Stunde möchte ich vier einsatzbereite mit dir inbegriffen, vor mir stehen sehen. Das ist ein Befehl.«, sagte Kommandeur Miwar bestimmend.

»Jawohl, mein Kommandeur. Darf ich ihnen noch eine Frage stellen?«, fragte Magbur.«

»Ja, aber flink, wenn ich bitten darf.«, forderte Miwar mit einem leichten Zucken auf seinen Lippen.

»Wer wird denn diese Mission führen?«, eine berechtigte Frage, die da Magbur stellte, da er ja nicht wusste, des es Miwar höchstpersönlich ist, der die kleine Truppe anführen wird.

»Dass werde ich sein?«, sagte Miwar trocken.

»S... Sie, mein Kommandeur?«, erkundigte sich Magbur erneut und verdutzt zugleich.

»Was ist, warum schauen Sie so erschrocken? Wollen Sie vielleicht jemanden anderes?«, fragte Miwar etwas lästernd seinen jungen Offizier.«

»Nein, aber nicht doch, im Gegenteil, ich bin stolz, mit Ihnen an dieser Mission teilnehmen zu dürfen. Es wird uns eine Ehre sein. Mann, das wird ein Ding. Die werden sich förmlich um diesen Einsatz reißen, wenn ich ihnen erzähle, dass sie dabei sind.«, kam nun Magbur voll in Rage. Für die meisten Besatzungsmitglieder war Miwar ein Held.

»Beruhige dich wieder. Und tue mir einen Gefallen!«, stieß ihn Miwar Bescheid.

»Natürlich, jeden, mein Kommandeur?«, erwiderte Magbur.

»Hängen sie die Aktion nicht gleich an die große Glocke und beschränken sie sich auf uns fünf Beteiligte. Ich hoffe, dass ich mich klar ausgedrückt habe!«, forderte nun Kommandeur Miwar etwas lauter geworden.

»Natürlich, mein Kommandeur, wie Sie es wünschen.«, sicherte Magbur klein beigegeben zu.

Nachdem Offizier Magbur wie Befohlen einen Ersatz für seinen Job am Schaltpult für die elektronische Sprach- und Sendekommunikation eingesetzt hatte, meldete er sich auf der Brücke ab, um die Gruppe für die Mission zu vervollständigen.


*

Zur gleichen Zeit auf der Brücke des Führungsschiffs Midhana des Generals Goduru:
 

General Goduru saß wieder in seinem Kommandositz, grübelte und zeigte sich mal wieder von seiner nervösen Seite. In dieser Situation kannten sämtliche Offiziere ihren General auf der Brücke und wussten genau, wenn er sich so merkwürdig verhielt, dass er mal wieder etwas ausheckte. Und kurz darauf:

»Godemis?«, schrie er durch das gesamte Führungsdeck, so dass einige Offiziere regelrecht zusammenzuckten.

»Ja, mein General!«, kam Godemis kurzerhand angerannt und stand Spalier.

»Stell mir sofort eine Verbindung mit Kommandeur Miwar auf der Aloriha her.«, befehligte General Goduru seinen Offizier.

»Jawohl, mein General.«, erwiderte der und flitzte im Sausewind an sein Schaltpult. Nach wenigen Augenblicken war es dann so weit:

»Mein General, die Verbindung steht und ist bereit.«, sagte Offizier Godemis.

»Auf den Schirm!«, sagte der General in festem Ton.

»Sie haben mich gerufen, General Goduru?«, sah und hörte man Kommandeur Miwar auf dem Schirm.

»Wie ich Sie kenne, Kommandeur Miwar, warten sie bereits voller Ungeduld auf meinem Befehl, unverzüglich in die unterirdische Stadt eindringen zu dürfen. Na, habe ich Recht?«, fragte Goduru, ihn mit einem leicht vernehmbarem und hämischen Lächeln auf seinen Lippen, das sich über sein gesamtes Gesicht zog.

»Gewiss, mein General!«, warf Kommandeur Miwar ein.

»Trotz alledem muss ich Ihnen sagen, dass Sie sich noch etwas gedulden müssen, Miwar. Sie wissen ja, dass sich in Geduld zu üben gelernt sein will, nicht wahr, mein fleißiger Kommandeur?«, entgegnete General Goduru etwas scheinheilig Kommandeur Miwar.

»Wenn es denn sein muss, General Goduru?«, sagte Kommandeur Miwar und tat natürlich nur so, als würde es ihm etwas ausmachen, nicht sofort seiner Mission nachgehen zu können. Doch das Gegenteil war der Fall. Denn eigentlich wollte Miwar seinen General um einen kleinen Aufschub bitten, da seine Missionscrew sowieso noch nicht vollständig war. Doch seinem General jenes Missgeschick gleich unter die Nase zu reiben, wenn es nicht unbedingt nötig ist, wäre zu viel des Guten gewesen, zumal General Goduru noch nicht bereit zu sein schien, um sein Okay für die geplante Mission zu geben. Also blieb Miwar folglich noch genügend Zeit, um sich auf seine Mission vorzubereiten.

»So, Kommandeur Miwar, das wäre es vorläufig. Sie hören erst wieder von mir, wenn ich Ihnen dass Okay für diese Mission gebe. General Goduru, Ende.


*
 

Eine knappe Stunde war längst vergangen und Offizier Magbur ist noch immer nicht auf der Brücke erschienen, was nun Kommandeur Miwar zunehmend nervös werden ließ. Denn jederzeit konnte General Goduru den Befehl zum Start der Mission geben. Gerade wollte er eine Durchsage durch das gesamte Schiff veranlassen, da kam auch schon Offizier Magbur in Begleitung dreier Kollegen. Natürlich tat Kommandeur Miwar so, als ließe ihn das alles kalt, so als hätte er nun überhaupt nicht auf Magbur gewartet.

»Wie befohlen bringe ich Ihnen die drei Freiwilligen. Dieser Herr zu meiner Linken ist Offizier Pilch. Der Herr zu meiner Rechten ist Offizier Frapeeh und zu guter Letzt Offizier Bhonds.«, stellte Offizier Magbur stolz seine freiwilligen Offiziere seinem Kommandeur vor.

Sogleich stand Kommandeur Miwar von seinem Chefsessel auf und reichte jedem Einzelnen der Freiwilligen seine rechte Hand.

»Meine Herren, ich freue mich, Sie bei unserer Mission dabei zu haben. Ich brauche Ihnen sicherlich nicht die Wichtigkeit und die Bedeutung dieser, sagen wir einmal Einzelaktion, zu erklären. Ich denke, das hat bereits Offizier Magbur längst erledigt. Sonst, so glaube ich, wären Sie jetzt nicht hier, oder?«, fragte er die drei Offiziere.

»Natürlich, Kommandeur, wurden wir von unseren Freund und Offizier über die Wichtigkeit dieser Mission aufgeklärt, Herr Kommandeur. Nur die eigentliche Aufgabe, ich meine was wir bei dieser Mission für eine Rolle spielen werden, konnte uns unser Freund und Offizier, Magbur nicht genau erklären.«, stellte Offizier Bhonds fest.

»Das ist richtig. Doch ihr müsst euch hinsichtlich dieser Aufklärung noch gedulden. Das einzige, was ich euch vorläufig sagen kann, ist, dass wir uns auf dem Planeten Sinas absetzen lassen. Dort werdet ihr dann alles Weitere von mir erfahren. So, meine Herren, das war's fürs Erste. Ihr solltet jetzt auf eure Quartiere gehen und packen. Die volle Kampfausrüstung, wenn ich bitten darf. Ach ja, und noch etwas: Seit wann wohnt ihr drei in verschiedenen Quartieren?«, fragte Kommandeur Miwar.

»Nur Offizier Bhonds und Offizier Frapeeh sind auf einer Stube. Offizier Pilch, ist eines weiter.«, erklärte Offizier Magbur seinem Kommandeur Miwar.

»Gut, es ist nämlich besser, wenn ihr euch bis zum Abruf auf eines eurer Quartiere beschränkt. Und schaltet eure Signalgeräte auf Bereitschaft. Sobald ihr das Signal hört, treffen wir uns umgehend auf Hangar 16. Dort steht dann ein Shuttle für uns bereit. Alles klar soweit? Hat noch jemand Fragen an mich?«, vergewisserte sich noch Miwar bei seinen Schützlingen. Doch dazu hatte keiner mehr etwas hinzuzufügen.

»Nein? Na dann könnt ihr wegtreten.«, befahl Kommandeur Miwar mit angespanntem Tonfall.

Miwar hatte die gesamten Skizzen von der Beschaffenheit der unterirdischen Stadt, die er von General Goduru bekam, längst im Kopf. Nach diesen Skizzen fasste er einen Plan zusammen, um mit seinen Offizieren unbemerkt das tödliche Gas Zepin, was auch mit einem Sender und einer winzigen Sprengkapsel versehen wurde, in die unterirdische Stadt einzuschmuggeln. Nachdem dies geschehen ist, wird Kommandeur Miwar, seinem General per Signal um die Freigabe bitten, diese Kapsel zu sprengen, wodurch sich folglich das Gas Zepin freisetzt. Dieses Gas wird sich dann durch den Frischluftschacht in den gesamten Komplex verteilen und dann die Nohkui in wenigen Augenblicken töten. Wie wir ja bereits wissen, sind Miwar und seine Leute gegen dieses Gas immun, da sie ja schon längst im Vorfeld das Gegenmittel in Form einer Pille zu sich genommen hatten. Jetzt war Miwar bereit. Es fehlte nur noch der Befehl von seinem General. Miwar war zufrieden mit sich. Er setzte sich in seinen Chefsessel, lehnte sich zurück und schloss für einen Augenblick die Augen. Miwar dachte an die vielen Opfer, die er als Kommandeur zu beklagen hatte. Eines der Opfer ging ihm jedoch besonders nah. Damals waren sie in einem für sie fremden Quadranten. Als sie unglücklicherweise, aus noch immer ungeklärten Umständen, mit einem für ihn fremden und viel kleineren Schiff kollidierten. Dieses fremde Schiff zerbarst förmlich in einem Feuerball. Es wurde bei der Kollision zerstört, weil es die Technik eines Schutzschildes noch nicht kannte. Viele Leichen trieben in dem kalten und pechschwarzen Sektor um die noch übrig gebliebenen Raumschiffs- und Wrackteile herum, wo Zeit und Raum in diesem Moment an Bedeutung verloren. Verzweifelt suchten Kommandeur Miwar und seine Besatzung in den von ihnen künstlich erzeugten Lichtfluten vergebens nach Überlebenden. Dann sah er dieses kleine unscheinbare Geschöpf, das seiner Spezies gar nicht mal so unähnlich sah, an ihm und seinen Flutlichtleitstrahlen vorbeitreiben. Es war ein kleines weibliches Geschöpf, dem einige Glieder fehlten, die vermutlich durch die Wucht der Explosion von ihrem kleinen Körper herausgerissen wurden. All jenes war für Kommandeur Miwar nichts Neues, doch was ihm seither nicht wieder loszulassen schien, waren die Augen des Geschöpfes, diese unbeweglichen und starren Augen, die ihn mit einem Ausdruck des Entsetzens anzustarren schienen. Oft träumte er davon und wachte daher schweißgebadet auf. Ja, dieses Entsetzen in den Augen dieses Wesens ließ ihn seither nicht mehr wieder los und machten ihm klar, wie sinnlos doch viele Unterfangen so mancher Spezies doch waren. Nach diesen Gedanken, die ihn fast in Trance fallen ließen, kam Miwar noch immer sitzend auf seinem Chefsessel wieder zu sich. Vorsichtig sah er sich auf der Brücke um, ob nicht doch irgendjemand ihn in dieser Situation beobachtet hatte. Doch niemand bemerkte sein Verhalten. Alle gingen weiterhin brav ihrer Arbeit nach. Dann streckte und dehnte er sich und rieb mit beiden Händen in seinem Gesicht herum, um die Müdigkeit, die ihn so plötzlich überfiel, auszutreiben.

Meine Güte, ich hasse das Warten. Wie lange noch lässt sich General Goduru Zeit, um endlich grünes Licht zu geben, dachte sich Miwar und spielte mit seinen Fingern herum. Dann endlich schien sich im Bereich der Signalkommunikation etwas zu tun.

»Kommandeur Miwar, soeben kam eine verschlüsselte Nachricht vom Führungsschiff, der mächtigen Midhana.«, meldete der Ersatzoffizier vorschriftsmäßig.

»Es wird General Goduru sein.«, entgegnete Miwar, nun richtig zappelig geworden.

»Das stimmt, es ist von General Goduru, er lässt Ihnen 'gutes Gelingen' ausrichten. Was bedeutet das denn?«, fragte der Offizier.

»Das bedeutet, dass es endlich losgehen kann.«, entgegnete Kommandeur Miwar. Offiziere, alles mal herhören: Sie halten die Brücke. In Kürze wird mein Stellvertreter hier sein. Bis ich wieder hier bin, werden Sie alle seine Befehle befolgen. Doch vergesst nicht, dass ich von jedem einzelnen Handeln und Tun ihrerseits und des mich vertretenden Kommandeurs bis ins Kleinste bei meiner Rückkehr unterrichtet werden will. Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt, meine Herren?«, fragte Miwar seine Besatzung.

»Jawohl, Kommandeur Miwar.«, bestätigte die Besatzung seinen Befehl. Dann drückte Miwar einen Knopf auf seinem Signalgerät, das sich in Miniformat an seinem Gürtel befand, um das Zeichen an seine vier Offiziere zu senden, die sich nach Empfang des Signals nun augenblicklich auf den Weg zu Hangar 16 machten. Dort, wie vereinbart, trafen sich alle vor den sich dort befindlichen Shuttles. Nach wenigen Augenblicken befanden sich Offizier Magbur, Offizier Bhonds, Offizier Frapeeh und Offizier Pilch an Ort und Stelle. Da standen sie nun alle vier und warteten wie bestellt und nicht abgeholt auf ihren Kommandeur Miwar. Einige Minuten waren schon vergangen, da kam Kommandeur Miwar mitsamt seinem Gepäck und selbst schleppend versteht sich.

»Ich hoffe, dass ich Sie nicht zu lange hab warten lassen, meine Herren?«, waren seine ersten Worte.

»Aber das macht doch nichts, Herr Kommandeur.«, erwiderten alle vier fast gleichermaßen im Spalier.

»Äh, bevor wir nun an Bord gehen, meine Herren Offiziere, will ich eines vorweg klarstellen. Alles was wir ab jetzt tun, sehen und hören unterliegt der strengsten Geheimhaltung. Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt, ich meine, haben sie das auch verstanden?«, fragte Miwar seine Offiziere.

»Jawohl,Kommandeur Miwar, das haben wir.«, gaben sie ihrem Kommandeur zu verstehen.

»Na,dann lasst uns an Bord gehen.«, befehligte Miwar.

Die Reise ging dank der Hypersuptinar-Geschwindigkeit zügig voran.



 Kapitel 19, Angriff auf den Planeten Sinas, Teil 3

 Anfang und Kapitelübersicht
© 2012 by Peter Althammer

Sollten Sie als Verlag Interesse an einer Veröffentlichung in Buchform haben, nehmen Sie bitte Verbindung auf:
 Kurze Vita des Autors, Kontakt

Ein Liebesroman von Peter Althammer im Internet:
 Du, mein Licht in dunkler Nacht!

Hauptverzeichnis Reiseberichte mit Bildern, Interessantes und Kurioses aus aller Welt:
 www.panoptikum.net