Im Lauf der Jahrhunderte entstanden viele Legenden über die Mutter Maria, die beweisen sollten, dass Jesus keinen weltlichen Vater hatte, sondern als Sohn Gottes gezeugt wurde, von einem Engel, dem Heiligen Geist oder einfach durch ein Wunder.
Vorgeschichte
Jesus war nicht der erste
Sohn Gottes. Im Alten Testament unserer christlichen Bibel kommt das viel früher schon vor: In 1. Buch Mose, Kapitel 6, Vers 4, heißt es in einer älteren
Luther-Übersetzung: »… da die Kinder Gottes die Töchter der Menschen beschliefen und ihnen Kinder zeugten, wurden daraus Gewaltige in der Welt …«, auch von Riesen, Tyrannen oder
Nephilim ist manchmal die Rede. Im Volksglauben wurde das oft als
Engelehen bezeichnet.
In der modernen Schlachter-Bibel liest es sich ähnlich: »… so lange die Gottessöhne zu den Töchtern der Menschen kamen und diese ihnen Kinder gebaren. Das sind die Helden, die von jeher berühmte Männer gewesen sind …«. Bei
Erich von Däniken waren es natürlich außerirdische Astronauten, die mit den Menschenfrauen Kinder zeugten …
Götter, die fliegen konnten, gab es vor Jahrtausenden offenbar viele. Die
ägyptische Göttin Isis wird oft mit Flügeln dargestellt, konnte sie doch viele Gestalten annehmen. Mit Osiris zeugte sie schließlich auf höchst abenteuerliche Weise Horus und die Abbildungen und Statuen von Isis mit dem Horus-Knaben ähneln auffällig den Bildern der Mutter Maria mit dem Jesuskind.
Mit Jesus hat das allerdings (noch) nichts zu tun.
Die Mutter Maria und Jesus
Die meisten Marienlegenden entstanden im Mittelalter, als die Menschen bestrebt waren, ihre Frömmigkeit zur Schau zu stellen, um von der Inquisition nicht als Ketzer der Häresie bezichtigt zu werden. Denn das war lebensgefährlich. Bei der "Behandlung" in der Folterkammer gab jeder schließlich alles zu, was die Folterknechte hören wollten, und der Scheiterhaufen wartete schon.