Vor einer Weggabelung oder Wegscheide kann man ziemlich ratlos sein. Kein Wegweiser, keine Sonne und keine Sterne, nur Nebel im tiefen Wald, Angst, den falschen Weg zu nehmen. Das kann man auch im übertragenen Sinne verstehen, wenn man vor Entscheidungen steht, die das folgende Leben grundlegend verändern.
In einem Irrgarten hat man diese Wahl zwischen drei Möglichkeiten an jeder Verzweigung. In einem meditativen Labyrinth ohne Verzweigung hat man nur zwei Möglichkeiten: Vor oder zurück, weitergehen oder umkehren.
Wem soll man folgen, seinem Gefühl, seiner Intuition, oder soll man objektive Entscheidungshilfen heranziehen, zum Beispiel, ob einer der Wege heller oder einladender ist, oder soll man würfeln »
Ene mene miste...«. Gandalf sagt in Moria: »Im Zweifelsfall sollte man immer seiner Nase folgen.« (
Der Herr der Ringe). In
Die Prophezeiungen von Celestine ist es eine spirituelle höhere Macht und Energie, welche den Weg weist.
Ob es überhaupt ein
Richtig oder
Falsch gibt, hängt davon ab, ob man ein festes Ziel hat. Geht es um den Lebensweg, kann jede Entscheidung zu himmlischen Erfahrungen führen, oder direkt in die Katastrophe. So ist das Leben. Blickt man im Nachhinein auf seine wegweisenden Entscheidungen zurück, kann man durchaus den Eindruck gewinnen, dass einem das Schicksal gut gesinnt war oder einen immer wieder in die Irre geführt hat, geboren unter einem schlechten Stern.
Rechts und Links im Spiegel
Wenn man sicher ist, dass man den linken Weg gehen muss, weil er der richtige Weg ist, braucht man sich nur umzudrehen, und schon wird rechts zu links, das "andere Rechts" eben. Ein Tausendfüßler hat's gut, er hat auf jeder Seite 500 Möglichkeiten, oder? 😉
Das ist genauso müßig wie die Frage: »Warum vertauscht ein Spiegel rechts und links, aber nicht oben und unten?« Die Antwort ist ganz einfach: Er tut beides nicht! Auch in unserem Spiegelbild heben wir natürlich die rechte oder die linke Hand. Vertauscht werden die Seiten nur, wenn wir uns vorstellen, uns umgedreht zu haben, oder uns in den "anderen" hineinversetzen und ihn als andere Person betrachten, dann wäre unsere rechte Hand "seine" linke. In unserer Vorstellung drehen wir uns dabei um die vertikale Achse, wir machen ja keinen Handstand. Die Vertauschung der Seiten ist also kein physikalisches Phänomen, sondern entsteht nur durch unsere Vorstellung. Da es "den anderen" aber nicht gibt, ist die Frage sowieso sinnlos, basta!