Unterirdische Labyrinthe
In letzter Zeit hört man vermehrt von unterirdischen Labyrinthen in Bayern, den sogenannten
Erdställen oder Schratzllöchern. Der
Arbeitskreis für Erdstallforschung erforscht die niedrigen, schon im Mittelalter künstlich angelegten Höhlensysteme, in denen nach alten Sagen die "Schratzln", also
Zwerge hausten. Vielleicht hoffte man auch, dass in die Höhlen Heinzelmännchen einziehen, die Nachts Hausarbeiten erledigten. Leider zog man damit natürlich auch Kobolde an, die einem bekanntermaßen immer den Schlüsselbund und die Brille verstecken. Welchen Zweck diese niedrigen Gänge wirklich hatten, ist bis jetzt ein Rätsel, da man in ihnen nichts fand, das auf die Art der Verwendung hinweisen würde. Sie bieten auch keinen Platz um etwas darin zu lagern und sie sind so niedrig und eng, dass man sich nur im Entengang oder auf Knien rutschend darin fortbewegen kann. Besonders große, labyrinthartig angelegte Erdstall-Anlagen könnten heidnischen kultischen Zwecken gedient haben, deren Sinn längst vergessen ist, da die Kirche und ihre Inquisition alles heidnische verdrängte und verdammte.
Auch im Fichtelgebirge findet man diese Höhlensysteme, vor allem als Verbindungsgänge zwischen Kellern. Rechts ein solcher
unter dem Marktplatz von Marktleuthen. Leider sind viele durch Baumaßnahmen und Erdarbeiten der modernen Zeit zerstört.