Kaiser Friedrich Barbarossa
Am Sockel des Turmes befindet sich eine aus rotem Sandstein gemeißelte Skulptur von Kaiser Friedrich I., den man auch Kaiser Barbarossa nennt. Grimmig schaut er in die Gegend.
Friedrich I., den man wegen seiner roten Haare und des roten Bartes auch Barbarossa nennt, stammt aus dem Adelsgeschlecht der
Hohenstaufen, auch einfach
Staufer genannt, und lebte von 1122 bis 1190. Nacheinander war er Herzog von Schwaben, römisch-deutscher König und ab 1155 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, das damals auch das Gebiet des heutigen Deutschland umfasste. Nach einer Legende schläft Kaiser Friedrich Barbarossa im Kyffhäuser-Gebirge und wartet auf bessere Zeiten, womit vor allem die Vereinigung aller Deutschen zu einem Deutschen Reich gemeint war, die schließlich Wilhelm I. mit der Reichseinigung und der Deutschen Reichsgründung im Jahr 1871 gelang.
Nach dem Tod Friedrichs tauchten schon bald die ersten Gerüchte auf, er wäre nicht gestorben, sondern wandere immer noch als Wiedergänger, Waller oder Pilgerer umher. Auch gab es Menschen, die behaupteten, der auferstandene Friedrich zu sein. Im 15. Jahrhundert waren Geschichten im Umlauf, dass die Venediger, Walen oder Welschen, die in den Bergen nach Mineralien und Erzen suchten, Barbarossa im Kyffhäuser vermuteten, was sie in ihren
Walenbüchlein festhielten. Erst im 18. Jahrhundert wurde der Mythos beim Weitererzählen ausgeschmückt. So sitze Rotbart oder Barbarossa schlafend im Kyffhäuser an einem steinernen Tisch, seinen Kopf auf die Hände gestützt,
und sein Bart ist schon durch den Tisch bis zu seinen Füßen gewachsen. Aufwachen wird er erst, wenn keine Raben mehr um den Berg fliegen und er sein Kaisertum wieder antreten kann.