Die Wände bestehen aus einem Flechtwerk aus Weidenzweigen, das mit einem
Gemisch aus Lehm und Stroh abgedichtet wurde. Zu diesem Zweck werden in einer
Grube Lehm, Stroh und Wasser vermischt. Das Flechtwerk muss in mehreren
Arbeitsschritten bestrichen werden und dazwischen müssen die Schichten immer
wieder trocknen. Dadurch entstehen weniger Risse und die Wände werden stabiler.
Das Dach ist hier mit Schilf gedeckt, aber auch Stroh oder Schindeln waren
üblich.
Die Slawen oder Wenden
Die von Slawen besiedelten Gebiete im heutigen Nordostbayern (nördliche Oberpfalz und östliches Oberfranken) wurden zum Ende der
Fränkischen Landnahme
(5. bis 8. Jahrhundert) ins Frankenreich integriert. Die ansässige Bevölkerung wurde nicht vertrieben, sondern integriert. Inwieweit die slawische (wendische) Identität, Lebensweise und Kultur dabei erhalten blieb, ist schwer zu sagen. Erst ab dem Hochmittelalter wurden die slawisch-stämmigen Bevölkerungsgruppen als
Wenden bezeichnet, was auf eine gewisse Andersartigkeit hinweist. In Ortsnamen und Flurnamen blieb diese Bezeichnung erhalten, zum Beispiel
Wendenhammer im Fichtelgebirge.